Exotische negative Ionen

Die hohe Nachweisempfindlichkeit von VERA wird auch genutzt, um Exoten unter den negativen Ionen zu untersuchen. Seltene Dianionen (doppelt negative geladene Ionen) kleiner Moleküle wie C₁₀²⁻ erlauben einen Einblick in die fundamentalen Eigenschaften negativer Ionen und deren Verhalten in angeregtem Zustand nach Produktion in einer Sputter-Ionen-Quelle. Das kleinste bisher gefundene Dianion-Molekül ist LiF₃²⁻.
Ebenso wurde bei VERA die Existenz des leichtesten denkbaren Molekül-Anions, H₂⁻, mittels AMS nachgewiesen – zumindest für eine Lebensdauer von mehreren Mikrosekunden. Abseits des Interesses seitens der Grundlagenforschung kommt diesem Molekül-Anion möglicherweise eine wichtige Rolle bei der Entstehung von H₂ im frühen Universum zu - und ohne H₂ hätten sich nach dem Urknall keine größeren Strukturen wie Sterne oder Galaxien bilden können.

Kontaktperson:		Robin Golser
Referenzen:		Golser, R., Gnaser, H., Kutschera, W., Priller, A., Steier, P., Wallner, A., Cizek, M., Horacek, J., & Domcke, W. (2005). Experimental and theoretical evidence for long-lived molecular hydrogen anions H₂^- and D₂^-. Physical Review Letters, 94(22), 223003. Golser, R., Gnaser, H., Kutschera, W., Priller, A., Steier, P., & Wallner, A. (2007). Exotic negative molecules in AMS. Nuclear Instruments & Methods in Physics Research. Section B. Beam Interactions with Materials and Atoms, 259(1), 71-75.https://doi.org/10.1016/j.nimb.2007.01.174 Golser, R., Gnaser, H., Kutschera, W., Priller, A., Steier, P., & Vockenhuber, C. (2004). Analysis of doubly-charged negative molecules by accelerator mass spectrometry, Nuclear Instruments & Methods in Physics Research. Section B. Beam Interactions with Materials and Atoms 223-224, 221-226.
Forschungspartner:		Hubert Gnaser, Department of Physics, University of Kaiserslautern, Germany